„Zur Hölle mit dem Change!“
Wenn das Wort fällt, denken viele Menschen an das bekannte „Bullshit-Bingo“ der Berater-Branche. Denn mittlerweile wird fast alles, was mit Veränderung zu tun hat, mit diesem leuchtenden Schlagwort belegt. Völlig egal, ob es Sinn macht oder nicht. Hauptsache einen bekannten Anglizismus verwandt und eine Duftmarke gesetzt.„Bitte verschonen Sie mich vom Change“
Das ist meine übliche Antwort, wenn mich Menschen in die Schublade der gleichnamigen Berater stecken wollen. Dabei sind diese bestimmt nette Menschen, zumindest die Meisten. Und bestimmt machen sie auch nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Job.Und doch ist mit Change zu viel Unfug getrieben worden
Natürlich ist Kulturwandel auf englisch cultural change. Und sicherlich wird auch Veränderung mit change übersetzt. Insofern bewege auch ich mich mit dem Thema „Kulturwandel“ mitten im Zentrum des Change.„Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, warum mit dem Begriff so viele negative Assoziationen verknüpft werden?“
Warum haben so viele Menschen Angst, wenn ein Change-Projekt angekündigt wird? Oder warum winken andere nur noch ab? Warum entstehen sofort Zurückhaltung und/oder Ablehnung? Und warum gehört der Begriff mittlerweile zum gängigen Sprach-Repertoire in den Chef-Etagen? Weil es Sinn macht? Weil es gut klingt? Professionell? Modern? Weil es seit Jahren hip ist? Nein, es klingt einfach besser als …„Wir machen ein Rationalisierungsprojekt“?
Denn genau durch solche Projekte werden Begriffe, wie der Change, in eine bestimmte Ecke gedrängt. Auch wenn es plakativ klingen mag: Aber es gibt tatsächlich die „guten“ und die „schlechten“ Projekte aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Projekte, die sie fördern und unterstützen. Und die Projekte, die ihnen in irgend einer Weise bedrohlich werden oder ihnen schaden. Oder die nur mit einem Zweck initiiert wurden: Um eine karrierefördernde Duftmarke zu setzen.Change war ursprünglich einmal wertungsfrei
Doch das ist lange vorbei. Inzwischen erzeugt er Ängste. Doch zu wenigen Managern ist das bewusst. Veränderung an sich ist schon bedrohlich genug. Sie greift die Komfortzone der Menschen an. Doch der Begriff Change vervielfacht dieses negative Gefühl regelrecht. Denn allzu oft wurde damit ein Stellenabbau, eine Versetzung oder eine ungeliebte Veränderung verknüpft.Und so kämpfen die Projektleiter gegen unsichtbare Kräfte
Selbst wenn die von ihnen angestrebte Veränderung in Wirklichkeit eine Verbesserung für die Belegschaft mit sich bringt. Weshalb wird also weiterhin der mächtige Change Begriff für Projekte verwandt, die den Menschen Gutes bringen sollen? Ist das Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit?Ich kann nur allen Verantwortlichen ans Herz legen:
Wenn Sie Veränderung wollen, die von den Menschen gewollt und gefördert wird, dann lassen Sie die Finger vom CHANGE . Und widmen Sie sich der Veränderung, dem Wandel, der Verbesserung oder einem anderen Begriff, der weniger negativ besetzt ist. Denn kaum ein Begriff zerstört so schnell das Vertrauen der Menschen. Selbst für internationalen Projekte lassen sich bestimmt alternative Begriffe wie beispielsweise Improvement oder Transformation finden. Vermeiden Sie den Negativ-Beschleuniger: Meiden Sie den CHANGE!Hoch lebe der Wandel für positive Veränderung!
Es grüßt Sie vom Bodensee
Ihr werte + mehr® Team
P.S.: Neugierig auf mehr? www.unternehmenskulturwandel.de