Digitalisierung betrifft alle Lebensbereiche
Bereits 2020 werden nach aktuellen Schätzungen bis zu 50 Milliarden Geräte im sogenannten Internet der Dinge (IoT) vernetzt sein – Computer, Kameras, Smartphones, Haushaltsgeräte, Gebäudetechnologie, Sensoren/Aktoren, Maschinen und vieles mehr. Gleichzeitig machen die Entwicklungen im Bereich der Verarbeitung großer Daten Mengen (Big Data) und der Künstlichen Intelligenz rasante Fortschritte. All das kombiniert eröffnet technologische Horizonte, die wir bislang nur aus Science Fiction Filmen kannten.Der CIM-Digitalisierungs-Hype liegt 25 Jahre zurück

Die Medizin ist Vorreiter
In der Medizin werden bereits erste Organe aus körpereigenem Zellmaterial im 3D-Druck hergestellt – u.a. Nieren, Haut und Adern. Damit wird die aktuelle Diskussion über mangelnde Organspenden schon in wenigen Jahren ad absurdum geführt. „Ersatz-Organe“ können bedarfsgerecht gedruckt und implantiert werden. Es gibt Ankündigungen, dass bereits in 10 Jahren das erste gedruckte Herz transplantiert werden kann.Digitalisierung revolutioniert die Baubranche

Die Industrie bietet großes Potenzial
Was mit einer vollautomatisierten und weitreichend digitalisierten Produktion möglich ist, zeigt auch ein Stahlhersteller in Österreich. Dort werden jährlich 500 Mio Tonnen Stahl hergestellt – durch nur 14 MitarbeiterInnen. Zwar arbeiten an dem Standort insgesamt 300 Personen, jedoch nur 14 in der eigentlichen Draht-Produktion. Drei MitarbeiterInnen steuern die Anlagen.Autonome Fahrzeuge sind in aller Munde
Selbst der autonome, selbstfahrende Shuttle Bus „Olli“, der 12 Personen transportieren kann, kommt aus dem 3D-Drucker und fährt bereits seit letztem Jahr im Testbetrieb auf Karlsruher Straßen. Und seit Oktober 2017 ist die erste deutsche Buslinie ohne menschlichen Fahrer in Betrieb. Ganz zu schweigen von den Plänen, 2020 bei der Weltausstellung in Dubai Drohnen als Flugtaxis einzusetzen.Digitalisierung verändert auch die Beraterbranche
Während weltweit Lean-Management-Berater ausschwärmen und mit großem Zeit- und Kostenaufwand Wertstrom-Analysen in Unternehmen durchführen, revolutioniert gerade eine deutsche Software-Firma den Beratermarkt. Mit Hilfe eines digitalen Zwillings werden vollautomatische Wertstromanalysen durchgeführt. Was bislang Tage bis Wochen dauerte, wird ab sofort innerhalb von Sekunden erledigt sein.Und trotzdem kochen viele nur mit Wasser
Und das sind nur einige Beispiele für die rasante Entwicklung der Digitalisierung. Wer in dem Themengebiet unterwegs ist, stellt allerdings schnell fest, wie extrem die reale Bandbreite tatsächlich ist. Während die Digitalisierung im Handwerk nahezu gar nicht existiert und im Mittelstand vielfach noch in den Kinderschuhen steckt, rasen die Forschungslabors und innovative Start-up-Unternehmen auf der Überholspur.Das öffentliche Bild von Digitalisierung ist verfälscht
So wie in diesem Beitrag auch, werden immer wieder herausragende Innovationen in die Öffentlichkeit getragen. Das erzeugt den Eindruck, dass die Unternehmen generell schon sehr weit digitalisiert wären. Doch dem ist nicht so. Bis heute haben es z.B. die wenigsten Unternehmen geschafft, überhaupt ein CAQ-System durchgängig einzuführen. Geschweige denn ist die Vision einer integrierten CIM-Kette realisiert. Von Product Life Cycle (PLM) Systemen ganz zu schweigen. Selbst in Großunternehmen findet sich ein Flickenteppich an Software-Lösungen, was dazu führt, dass Microsoft Excel die wohl beliebteste Anwendungssoftware ist. Jeder bastelt sich seine Sonderlösungen, weil die IT-Abteilungen mit der integrierten Digitalisierung bislang noch hoffnungslos überfordert sind.Digitalisierung – ein Spagat
Insofern bewegen wir uns bislang – realistisch betrachtet – mit nur wenigen Produkten auf der Autobahn, während sich die Masse auf der Landstraße und all zu oft auf dem Feldweg befindet. Diesen Spagat zu bewältigen, ist wohl eine der größten politischen Aufgaben der nächsten Jahrzehnte.Stellen Sie sich der Herausforderung und gestalten Sie den digitalen Wandel mit
Machen Sie was draus!
Es grüßt Sie vom Bodensee
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