Glaubwürdigkeit: Ein Abstecher in die Politik
Wir haben Wahlen in Deutschland. Parteien gewinnen, Parteien verlieren. Stets gibt es nur Sieger. Stets hat der Wähler die Verlierer nur missverstanden, hat die Kommunikation versagt. „Haben Sie Fehler gemacht?“„Wir haben den Wählerinnen und Wählern unsere Erfolge nicht transportieren können.“
Das ist die übliche Reaktion nach Niederlagen, egal wie groß sie auch sein mögen. Keine Anzeichen von Selbsterkenntnis, keine Anzeichen von Demut vor dem Wähler. Rhetorik, Schönfärberei, Augenwischerei sind die Devise. Nach der Wahl ist vor der Wahl, da darf die Wählerschaft auf keinen Fall den Eindruck bekommen, es sei etwas falsch gelaufen. Der Wähler irrt, das ist klar!Politik und Wirtschaft im Einklang

Alles im Sinne des Unternehmens, versteht sich!
Alles im Sinne der Belegschaft und der Eigentümer. Selbstlos und aufopfernd mühen sich diese Persönlichkeiten für die Gemeinschaft, biegen die Wahrheit bis weit über die Grenzen hinaus. Im Sinne des Unternehmens … selbstlos … natürlich selbstlos!
Und sollte das Unternehmen in Schieflage geraten, so bieten die volatilen Märkte, der aggressive Wettbewerb, die Politik oder der Wechselkurs ausreichend Geschichten an, um die Schuldigen zu benennen und Verantwortung zu verlagern.
„Ist Glaubwürdigkeit denn nur etwas für Dummköpfe?“
Unterstellen wir einmal, dass diese Manager tatsächlich selbstlos und nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Was ist dann der Umkehrschluss? Sind diejenigen Führungskräfte, die die Wahrheit aussprechen und dem gesprochenen Wort auch Taten folgen lassen, Dummköpfe? Verantwortungslos, weil sie dem Unternehmen Schaden zuführen, wenn Sie Glaubwürdigkeit leben?Für den Erfolg sind alle Mittel Recht

- Zu Beginn der Aufklärungskampagne wurde angekündigt, den Abschlussbericht im Sinne der Transparenz und des angekündigten Kulturwandels zu veröffentlichen. Warum auf einmal nicht mehr?
- Wenn der Bericht Informationen enthält, die die Kunden oder die Behörden in die Lage versetzen würden, weitere Forderungen an Volkswagen zu stellen, spricht das doch wohl dafür, dass Volkswagen noch mehr Dreck am stecken hat als bislang bekannt. Warum steht der Vorstand nicht dazu?
- Falls durch das Bekanntwerden der Informationen finanzielle Nachteile für das Unternehmen entstehen würden, wäre es nicht im Sinne der nachhaltigen Glaubwürdigkeit des Unternehmens besser, dies in Kauf zu nehmen und das ramponierte Image aufzupolieren, als erneut Lügen und Intransparenz zu verbreiten?
Gibt es noch die Top-Manager, die Glaubwürdigkeit in ihrem Herzen und auf der Zunge tragen?
Gibt es diese Spezies, die man manchmal nur noch in fernen Galaxien vermuten mag? Gibt es sie noch in großer Zahl in unserer Mitte? Oder fallen diese Menschen etwa zu schnell von der Karriere-Leiter, als dass Sie sichtbar und einflussreich werden könnten?„Ja, es gibt die guten Führungskräfte…ABER…“
Auch wenn wir viel zu oft die andere Sorte von Führungskräften erleben, die Narzissten, die Diktatoren, die Selbstherrlichen, diejenigen ohne Rückgrat….diese Spezies, die die Medien füllt und uns glauben machen will, dass ihr Verhalten normal sei. Angemessen. Erfolgreich. Denen aber der Mut abhanden gekommen scheint, Fehler einzugestehen und dafür gerade zu stehen. Verantwortung für das zu übernehmen, was sie angerichtet haben. Mangelnde Kompetenz in Themengebieten einzugestehen, wenn sie ihnen fehlt. Ihre schwache Seite anzuerkennen und dazu zu stehen. Und die Kraft der Organisation zu nutzen, um sie auszugleichen. Trotz alle dem gibt es noch genug kompetente und glaubwürdige Führungskräfte in unseren Unternehmen. Denn…„Die Glaubwürdigkeit lebt!“

Mit Mut und Vertrauen beginnt der Kulturwandel
Diejenigen, die Glaubwürdigkeit leben (wollen), brauchen Mut konsequent zu sein. Und sie brauchen das Vertrauen, dass all die Horror-Szenarien, die ihnen ihr Unterbewusstsein, aber auch andere Menschen, unterjubeln wollen, nur der Versuch sind, sie von ihrem Weg abzubringen. Mit Vertrauen können Berge versetzt werden. Tun Sie es und starten Sie mit den kleinen Dingen im Alltag. Beobachten Sie sich, wie oft Sie sogenannte Notlügen oder Schutzlügen anbringen. Und fragen Sie sich, beim nächsten Mal, welche Katastrophen die Wahrheit wirklich auslösen würde?Glaubwürdigkeit ist frei von Katastrophen

Probieren Sie sich aus und testen Sie Ihre Glaubwürdigkeit
Führen Sie doch einmal ein Glaubwürdigkeitstagebuch. Und beobachten Sie, wie gut Ihre Taten zu Ihren Worten passen. Beobachten Sie wie ehrlich Sie gegenüber sich selbst und gegenüber Ihrem Umfeld sind. Verzichten Sie auf Bewertungen und konzentrieren Sie sich nur auf das reine Beobachten. „Gut“ oder „schlecht“ gibt es nicht. Sondern nur direkt wahrgenommen oder erst im nachhinein. Je mehr Sie sich beobachten, desto bewusster werden Sie handeln. Und desto eher finden Sie Ihren Weg zu mehr Glaubwürdigkeit.
Machen Sie was draus!
Es grüßt Sie vom Bodensee
Ihr werte + mehr® Team
P.S.: Neugierig auf mehr? www.unternehmenskulturwandel.de