Wenn über Stärken und Schwächen einer Unternehmenskultur gesprochen wird, dann ist der Kommunikationsbegriff nicht fern. Denn
Kommunikation ist das zentrale Medium, das die Menschen berührt. Sie drückt ein vorhandenes oder ersehntes Werte-Verständnis aus, macht Sprache – verbal oder nonverbal – fühlbar. Und sie schlägt die Brücke zum individuellen oder kollektiven Verhalten in einer Organisation.
Je besser die
Unternehmenskultur ist, desto ausgeprägter ist oftmals auch die Kommunikationssensorik seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Also zum Beispiel die Wahrnehmungsfähigkeit von Botschaften …
- die jemand selbst aussendet bzw.
- die andere Personen aussenden.
Dabei ist das Erkennen ebenso wichtig wie das Interpretieren der Botschaften. Denn diese
Botschaften können von Sender zu Sender und von Empfänger zu Empfänger ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Und je größer die Gruppe ist, die eine Botschaft empfängt, desto schwieriger ist es für den Sender, die Botschaft für alle Empfänger adäquat zu gestalten.
Kommunikation ist präzise wie eine Glaskugel
Kommunikation findet immer statt. Völlig egal, ob man es will oder nicht. Nichtstun ist also ebenso bedeutend wie Aktionismus. Schweigen ebenso schwergewichtig wie Reden. Wir drücken uns aus und kennen oftmals gar nicht die Regeln der Sprache, die wir verwenden. Botschaften anderer werden interpretiert, ohne sie zu verstehen. Wir senden und senden … unbefangen wie ein Kleinkind. Nichtsahnend, was gerade mit oder durch uns passiert. Und dennoch handeln wir nach bestem Wissen und Gewissen.
Unser ständiger Begleiter …

Unternehmen sind komplexe soziale Gefüge, die nur durch Interaktion zum Leben erweckt werden. Und Kommunikation ist dabei ein wichtiger
Schlüssel für Aktion und Reaktion in diesem System. Ein ständiger Begleiter unseres Denkens und Handelns. Ein Resultat bewusster und überwiegend unterbewusster Entscheidungen.
Wer ist der Boss in der Kommunikation?
Meistens das Unterbewusstsein. Denn wir werden nach Erkenntnissen der Hirnforschung zu
99% unterbewusst gesteuert. Somit läuft auch unsere Kommunikation überwiegend unterbewusst ab. Sich dessen im Klaren zu sein, ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Unternehmenskultur.
Wie viele Sprachen sprechen Sie?
Bei vielen Stellenausschreibungen werden Fremdsprachenkenntnisse verlangt. Doch diese werden in den Vorstellungsgesprächen meistens gar nicht getestet. Stattdessen sind Personaler an anderen Sprachen interessiert. An der
verbalen, der
nonverbalen und der
Körpersprache. Diejenigen Sprachen, die über Erfolg oder Misserfolg in der Kommunikation und somit der Unternehmenskultur entscheiden.
Nun könnte man glauben, dass damit sichergestellt wäre, dass nur gute Kommunikatoren eingestellt würden. Dem ist aber leider nicht so. Denn in solchen Gesprächen werden vor allem die
Sendefähigkeiten und weniger die
Empfängerfähigkeiten beleuchtet. Sprachfertigkeiten und das allgemeine Auftreten stehen all zu oft im Vordergrund. Die Sensorik und das Feingefühl, das Menschen brauchen, um ihr soziales Umfeld zu verstehen und positiv mitgestalten zu können, fallen weitgehend hinten runter. Obwohl genau das die Unternehmenskultur wesentlich ausmacht.
Es braucht bewusste Kommunikation
Alles was wir tun, nicht tun, sagen oder nicht sagen ist Kommunikation und bestimmt
das Miteinander. Die Unternehmenskultur ist sozusagen Kommunikation. Selbst wenn wir uns viel Mühe geben würden, nicht zu kommunizieren funktioniert nicht. Umso wichtiger ist bewusste Kommunikation. Und zwar in allen verfügbaren Sprachen.
Sie ist oftmals wichtiger für die
Authentizität und die
Glaubwürdigkeit von Menschen als die reine Handlung. Nur wenn die Handlung mit den kommunizierten Botschaften zusammen passt, erhält die Handlung die gewünschte Energie.
Doch die Realität ist anders …

Im Unternehmensalltag entstehen die meisten Probleme und Konflikte durch Kommunikation. Dabei geht es nicht um eine richtige oder falsche Kommunikation. Sondern um
das „Ob“, das „Was“ und das „Wie“. Nach meinem Verständnis gibt es nämlich kein „falsch“ oder „richtig“, sondern nur eine Skala von
„gut“ bis „schlecht“. Eine schlechte Nachricht kann durch eine gute Kommunikation positiv wirken. Dagegen kann ein Schweigen verheerende Wirkung haben.
Wenn dieses Wissen bewusst eingesetzt würde, gäbe es wohl blühende Unternehmenskultur-Landschaften. Doch die Realität sind leider anders aus. Kommunikation findet weitgehend unterbewusst statt und ist mit
Emotionen garniert: Ängste, Zweifel, Misstrauen, Überheblichkeit und Narzissmus sind nur einige dieser Emotionen. Und so entsteht eine Kommunikationslandschaft, die alles andere als erfolgreich ist.
Die Unternehmenskultur leidet
Was im Guten ein nachhaltiger
Dünger für jede Unternehmenskultur sein könnte, ist leider viel zu oft ein
Schädling. Die Kommunikation greift die positiven Kultur-Triebe an oder frisst sie manchmal sogar auf. Anstatt die Unternehmenskultur zu fördern, behindert sie diese und erzeugt ein Klima der Enttäuschung.
Wie gesagt, Kommunikation findet immer statt. Egal ob wir das wollen oder nicht. Deshalb kommt dem Schweigen eine besondere Bedeutung zu. In so manchem Unternehmen herrscht große Intransparenz. Die Belegschaft fühlt sich unzureichend informiert, versteht so manche Zusammenhänge oder Entscheidungen nicht. Das wiederum führt zu einer anderen Kommunikation, nämlich
Gerüchten. Es entsteht eine Gesamtkommunikation, die auf
Halbwahrheiten aufbaut und mehr für Verwirrung als Klärung sorgt. So wird Kommunikation ganz schnell zum Feind jeder Unternehmenskultur.
Ernennen Sie Kommunikation zum zentralen Thema

Jede erfolgreiche Unternehmenskultur verfügt über eine positive Kommunikationskultur. Somit ist die Kommunikation ein wesentlicher
Schlüssel zum Erfolg eines Kulturwandels. Doch genau das wird in den meisten Kulturwandel-Initiativen vernachlässigt. Natürlich wird Kommunikation als wichtig erachtet. Aber die Konsequenzen fehlen. Professionelle Kommunikation erfordert ein professionelles Konzept und eine professionelle Begleitung.
Von Anfang an.
Was im externen Marketing bzw. in der Werbung perfektioniert wurde, steckt in der internen Kommunikation bislang noch in den Kinderschuhen. Intranet-Beiträge, Betriebszeitung und Newsletter reichen da bei weitem nicht mehr aus. Es braucht eine durchgängige
Kommunikationsstrategie über alle Hierarchie-Ebenen und für die unterschiedlichen Sender- und Empfänger-Gruppen.
Führungskräften kommt eine besondere Rolle zu
Sie sind die Multiplikatoren der Unternehmenskultur, ihre Repräsentanten. Zu ihnen schaut die Belegschaft auf, in ihnen will sie
Vorbilder erkennen. Durch ihr Verhalten und somit auch ihre Kommunikation werden sie zum
Förderer oder aber zum Gegner einer Kultur.
Führungskräfte sollten viel mehr in Sachen Kommunikation sensibilisiert und geschult werden. Sie brauchen das
Bewusstsein, dass alles, was sie tun und vor allem, was sie nicht tun, eine Wirkung erzeugt. Und sie sollten verstehen, wie sie mit dieser großen Bürde umgehen können. Welche Werkzeuge sie nutzen und wie sie diese einsetzen können. Denn das entscheidet z.B. darüber, ob sie
Transparenz oder Intransparenz,
Verständnis oder Enttäuschung im Team erzeugen.
Den Feind zum Freund machen
Wenn Kommunikation in Ihrem Unternehmen dazu tendiert, ein Feind der Unternehmenskultur zu sein, dann machen Sie ihn sich durch eine gute Strategie zum Freund!
Dafür braucht es einen Paradigmenwechsel.
Kommunikation ist ein Unternehmenswert. Ein Wert, der über Erfolg und Misserfolg der Unternehmenskultur und somit auch über den wirtschaftlichen Erfolg entscheidet. Dabei geht es nur nachrangig um Rhetorik. Es geht um die
gesamte Klaviatur.
Kommunikationsfähigkeiten sollten im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung
jeden Tag trainiert und weiterentwickelt werden. Methodisch und inhaltlich. So wie in der Produktion mit Shopfloor-Management Prozesse täglich gemessen, Abweichungen vom Zielwert erkannt und Optimierungen eingeleitet werden, braucht es etwas ähnliches auch für die Kommunikation im Unternehmen. Kommunikationsprozesse sollten strukturiert,
mit Zielen versehen und die Wirkung kontinuierlich überprüft werden. Auch hier braucht es ein
Abweichungsmanagement, das in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (
KVP) mündet. Es entsteht ein organisches
Kommunikationslernen.
Verbessern Sie Ihre Kommunikationslandschaft
– Es lohnt sich –
Machen Sie was draus!
Es grüßt Sie vom Bodensee
Ihr werte + mehr® Team
www.unternehmenskulturwandel.de