Social Recognition kann in den nächsten Jahren einen großen Einfluss auf die Unternehmenswerte in Deutschland nehmen. Im angelsächsischen Raum ist dies heute schon der Fall. Jedoch fehlt in deutschen Unternehmen derzeit noch das Wissen über diese Praxis und wie sie umgesetzt werden kann. Dabei ist die Wertschätzung von Mitarbeitern, sowie das Implementieren einer Anerkennungskultur essenziell wichtig für die Zukunft der Unternehmen. Denn glückliche Mitarbeiter sind treue und leistungsfähige Mitarbeiter.

Social Recognition als Maßnahme innerhalb der Anerkennungskultur

Das Streben nach Bestätigung, Wertschätzung und Anerkennung liegt in der menschlichen Natur. Wir alle streben danach, gelobt zu werden. Laut einer Studie von Forsa aus dem Jahr 2012 liegt das Lob am Arbeitsplatz sogar vor dem Lob von Bekannten oder Freizeitpartnern. Dies hat sich seither nicht geändert. 2016 haben Forscher aus Hongkong herausgefunden, dass Lob sogar die Innovationskraft in einem Unternehmen erheblich steigern kann. Da reicht das schwäbische „nichts gesagt ist Lob genug“ nicht aus. Vor allem in der zunehmend entscheidenden Gruppe der Generation Y und Z, wird Lob häufig als wichtiger wahrgenommen als monetäre Gegenleistungen wie Bonus, Eckbüro oder Geschäftswagen. Außerdem wollen sie Teil von etwas sein und sie wollen es digital.

Social Recognition ist eine Methodik, Mitarbeiter sichtbar anzuerkennen,
dadurch zu motivieren und langfristig an das Unternehmen zu binden.
Unter Einsatz von speziellen Tools werden Erfahrungen untereinander
geteilt sowie Werte erlebbar und messbar gemacht. Die abteilungs-
übergreifende Kommunikation wird erhöht, wodurch Stärken forciert
und Verhaltens- sowie Arbeitsweisen zwischen den einzelnen Mitarbeitern
verbessert werden. Ziel ist es, Mitarbeiter stärker zu involvieren und so
Innovationen voranzutreiben.

Social Recognition verstehen wir heute als Eckpfeiler des Employer Branding und gleichzeitig als zukunftsträchtiges Tool zur Führung von Mitarbeitern, um Engagement und Motivation hochzuhalten und die Unternehmenswerte erlebbar zu machen. Anerkennung fand bisher meistens von oben nach unten statt. Der „Vorgesetzte“, welchen wir heute wohl eher als Problemlöser benennen würden, lobte Mitarbeiter für ihre Arbeit im Jahresgespräch oder per Mail zum Jubiläum. Dieser Weg ist für die jüngeren Generationen nicht mehr vereinbar mit ihren Vorstellungen von Führung und Anerkennung. Die Lösung scheint genauso simpel wie genial: Social Recognition. Durch ein Forum können Kollegen sich gegenseitig anerkennen und loben, egal welcher Hierarchiestufe sie angehören. Kollegen kommen zusammen, teilen großartige Projekte miteinander und leben die Unternehmenskultur in ganz neuen Maßen.

Unternehmenswerte als Leuchtturm für Mitarbeiter im Home Office

Unternehmenswerte sind für die Unternehmer so selbstverständlich wie der Schreibtisch an welchem sie sitzen. Jedoch gilt das für die Mitarbeiter oftmals nicht. Die Erfahrung zeigt, selbst wenn Werte vorhanden sind, wurden diese oftmals gar nicht oder nur sehr rudimentär festgehalten. Eine schriftliche Ausarbeitung, welche den Mitarbeitern einen Ankerpunkt bieten soll, gibt es häufig nicht. In den letzten Jahren hat sich das sicherlich verbessert, jedoch werden Werte auch heutzutage nicht in jedem Unternehmen kommuniziert und damit lebbar gemacht.
Seit März 2020 arbeitet ein großer Teil der deutschen Arbeitnehmer im Home Office. Wenn man bedenkt, dass Unternehmenswerte selbst bei voller Präsenz häufig nur schwer greifbar sind, dann wird es im Home Office wirklich heikel. Keine Aufsteller auf den Schreibtischen, keine Werte dargestellt im Eingangsbereich. Jedoch sind Werte gerade in Zeiten einer Krise ungemein wichtig. Werte an denen sich die Mitarbeiter orientieren können. Werte die das Unternehmen zu einem Leuchtturm in schweren Zeiten machen.
Wichtig ist hierbei die klare Kommunikation der Werte. Es reicht nicht, die Werte in verallgemeinerten Doktrinen festzuhalten und dann dem Mitarbeiter eine Mail zu senden. So wird dieser die Werte weder bemerken, noch wird er sie verinnerlichen. Werte wie „wir sind neugierig“ oder „wir sind innovativ“ sind austauschbar und sagen im Grunde nichts aus über das Unternehmen. Sind wir nicht alle neugierig und innovativ? Werte müssen auf das Unternehmen abgestimmt sein. Der Mitarbeiter muss sich mit diesen Werten identifizieren können. Dabei ist es wichtig, dass Werte klar und verständlich verfasst werden und der Mitarbeiter die Werte immer im Blick behalten kann. So kann er seine Arbeitsweise oder Einstellung kontinuierlich anpassen. Vor allem im Home Office müssen Unternehmen die Werte für ihre Mitarbeiter sichtbar machen. Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren, verlieren auch in schweren Zeiten nicht die Motivation oder die Bindung zum Arbeitgeber – dem Leuchtturm in der Krise.

Die richtigen Werte formulieren ist keine Selbstverständlichkeit

Die meisten Unternehmen in Deutschland besitzen zwar Werte, jedoch sind diese oftmals für den Mitarbeiter nicht greifbar. Viele der Werte sind austauschbar und bezeichnen eher allgemeingültige Floskeln als wirkliche individuelle Werte. Ein Beispiel dafür ist der Wert „Nachhaltigkeit“. Natürlich ist nachhaltiges arbeiten wichtig, jedoch sollte es mittlerweile Standard sein. Unternehmen müssen diesen Wert nicht mehr nach innen oder nach außen pushen. Es geht darum, keine allgemeingültigen austauschbaren Begriffe zu wählen, sondern individuelle Kernwerte des Unternehmens. Es ist besser, 3 Kernwerte zu kommunizieren als zehn Schlagwörter, die keinen tiefe besitzen. Nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität. Unternehmen sollten nicht den Fehler begehen und unzählige Wert zu definieren, die jemals bei anderen funktioniert haben Wenn die Kernwerte gut und verständlich formuliert sind, wird auch kein Mitarbeiter etwas vermissen.
Ein Wert muss klar und zielgenau kommuniziert werden. An dieser Stelle ist es wohl wichtig, ein kleines Beispiel aufzuzeigen:

Ich bin neugierig und schau ständig über den Tellerrand hinaus.“

Dieser Wert ist zwar allgemeingültig, jedoch nicht besonders aussagekräftig. Besser wäre es, ihn wirklich klar aufzuschlüsseln:

Ich bin neugierig, was meine Kunden wollen und welche Produkte der Markt verlangt.
Mindestens einmal im Monat schaue ich über den Tellerrand hinaus,
indem ich den internationalen Markt beobachte, mich über fachfremde
Branchen informiere und bislang unmögliche Produkt- oder Prozessoptimierungen
durchdenke
.“

So können Unternehmen für Ihre Mitarbeiter die „Neugierde“ umfassend definieren und somit auch messbar und greifbar machen. In der Kürze kann der Wert weiterhin Neugierde heißen, um so den Wiederholungseffekt wirken zu lassen. Jedoch sollte es den Wert auch in ausformulierter Form bestehen.

Werte erlebbar machen und gleichzeitig den Zusammenhalt im Unternehmen stärken

Hat ein Unternehmen die Werte nun klar und greifbar formuliert, bleibt die Frage, wie man diese erlebbar machen kann. Hierfür eignen sich vorrangig Medien wie Foto, Bewegtbild oder Podcasts. Erlebt der Mitarbeiter den Wert immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise, bleibt er ihm auch in Erinnerung. Wertetafeln im Eingangsbereich oder auf den Schreibtischen schaden hier sicherlich auch nicht. Um Werte neu einzuführen, eignen sich kurze Videos der Geschäftsleitung, die morgens auf jedem Computer automatisch abgespielt werden. Dazu ein kleines passendes Geschenk und die Verbindung zwischen Wert und Unternehmen ist geknüpft. Hier ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Um Mitarbeiter ständig an die Unternehmenswerte zu erinnern und zu messen, ob diese gelebt werden, kann ein Social Recognition Tool eingesetzt werden. Mit dem Tool encore der Firma BONAGO beispielsweise können Kollegen sich gegenseitig belohnen, Dankbarkeit zeigen und monetäre Geschenke verteilen – jedoch nur, wenn das Lob mit einem Unternehmenswert verknüpft ist. So zeigt sich, welche Werte gelebt werden und an welchen noch gearbeitet werden muss. Außerdem können Führungskräfte messen, welche Mitarbeiter in einzelnen Werten besonders gut performen und die Mitarbeiter in speziellen Stärken weiter fördern.
Der kollegiale Zusammenhalt über Hierarchiestufen hinweg nimmt zweifellos zu. Im normalen Alltag vergessen viele Arbeitnehmer auch die Führungskraft, ihren Problemlöser, anzuerkennen. Durch Social Recognition stellt sich hier ein Wechselspiel ein, welches zum allgemeinen Teamspirit innerhalb des Unternehmens und somit zur höheren Bindung ans Unternehmen beiträgt.
Unternehmen müssen den eigenen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, Werte zu verstehen und danach zu handeln. Das ist mit einem Social Recognition Tool auf eine ganz neue Art und Weise möglich, die gleichzeitig auch Mitarbeiterbelohnung einfach und hierarchieübergreifend umsetzbar macht.

 

Social Recognition Werte, Ferdinand Völk

Es grüßt Sie unser Gast-Autor
Fabian Dürbeck

von der BONAGO Incentive Marketing Group GmbH

 

 

 

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